Veronika Franz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Veronika Franz auf der Berlinale 2024

Veronika Franz (* 1965 in Wien) ist eine österreichische Drehbuchautorin und Filmregisseurin.

Veronika Franz studierte Germanistik und Philosophie und war als Filmkritikerin und Kolumnistin für die Tageszeitung Kurier tätig.[1] Als langjährige künstlerische Kollaborateurin begleitet sie seit 1997 Regisseur und Produzent Ulrich Seidl. Sie schrieb mit ihm u. a. die Drehbücher zu Hundstage (2001), Import Export (2007), und die Paradies-Trilogie (2012/2013). 2003 gründete Franz gemeinsam mit Seidl die Ulrich Seidl Film Produktion.

Ihr Regiedebüt gab sie 2012 gemeinsam mit Severin Fiala, dem Neffen von Ulrich Seidl,[2][3][4] mit einer Dokumentation über Peter Kern. Im Film Ich seh Ich seh führten die beiden zum ersten Mal gemeinsam bei einem Spielfilm Regie, für das sie auch das Drehbuch schrieb. Der Film hatte bei den Filmfestspielen Venedig Premiere und gewann in der Folge mehrfache Auszeichnungen, darunter der „Melies d'or“ für den besten europäischen Genrefilm des Jahres 2015. Ich seh Ich seh wurde auch als österreichischer Beitrag zum Auslandsoscar gesandt. Beim Österreichischen Filmpreis 2016 wurde sie gemeinsam mit Fiala in den Kategorien Beste Regie und Bester Spielfilm ausgezeichnet.[5] Ein US-Remake des Films mit Naomi Watts in der Hauptrolle entstand, produziert von der Produktionsfirma Animal Kingdom (It Follows, It Comes at Night) und finanziert von Amazon. Die Erstausstrahlung fand am 16. September 2022 statt.

The Lodge (u. a. mit Riley Keogh), der erste englischsprachige Spielfilm des Regieduos wurde von Hammerfilm und Film Nation (The Arrival) produziert. Seine Weltpremiere feierte er beim Sundance Film Festival 2019. Mit dem Film Des Teufels Bad wurde sie in den Wettbewerb um den Goldenen Bären der Berlinale 2024 eingeladen.[6]

Veronika Franz ist Mitglied der Akademie des Österreichischen Films.[7] 2020 wurde sie als Jurymitglied der 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.[8]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2001: Hundstage (Drehbuch)
  • 2003: Jesus, du weißt (Drehbuch)
  • 2007: Import Export (Drehbuch)
  • 2012: Paradies: Liebe (Drehbuch, künstlerische Mitarbeit)
  • 2012: Kern (Regie und Drehbuch)
  • 2012: Paradies: Glaube (Drehbuch, künstlerische Mitarbeit)
  • 2013: Paradies: Hoffnung (Drehbuch, künstlerische Mitarbeit)
  • 2014: Im Keller (Drehbuch)
  • 2014: Ich seh Ich seh (Regie und Drehbuch, gemeinsam mit Severin Fiala)
  • 2016: Safari (Drehbuch)
  • 2018: Die Sünderinnen vom Höllfall (Kurzfilm aus der Anthologie The Field Guide to Evil, auch Die Trud; Regie und Drehbuch)[9]
  • 2019: The Lodge (Regie und Drehbuch, gemeinsam mit Severin Fiala)
  • 2022: Rimini (Drehbuch)
  • 2022: Sparta (Drehbuch)
  • 2022: Servant (Staffel 3, Folge 9 Commitment); Regie gemeinsam mit Severin Fiala
  • 2023: Servant (Staffel 4, Folge 10. Fallen); Regie gemeinsam mit Severin Fiala
  • 2024: Des Teufels Bad (Drehbuch und Regie gemeinsam mit Severin Fiala)

Auszeichnungen und Nominierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Veronika Franz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Alexandra Seibel: Freizeitrose für Veronika Franz & Severin Fiala Kurier vom 17. Januar 2015, abgerufen am 24. Februar 2024.
  2. Die Hollywood das Fürchten lehren. In: Wiener Zeitung. 4. Februar 2020, abgerufen am 14. Februar 2020.
  3. Veronika Franz, Severin Fiala: Austro-Horror, made in Hollywood. In: Kurier.at. 16. April 2016, abgerufen am 14. Februar 2020.
  4. Marschall Clemens: Filmemacher Severin Fiala über seine Arbeit, die Filmakademie und «Onkel» Ulrich Seidl. In: augustin.or.at. 1. Juni 2011, abgerufen am 14. Februar 2020.
  5. derStandard.at – Österreichischer Filmpreis: "Ich seh, ich seh" großer Gewinner. Artikel vom 21. Jänner 2016, abgerufen am 9. November 2016.
  6. Der Bayerische Rundfunk bei der Berlinale 2024. In: br.de. 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.
  7. Akademie des Österreichischen Films: Ordentliche Mitglieder. In: Akademie des Österreichischen Films. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  8. Österreichische Regisseurin Veronika Franz in Filmfestspiel-Jury Venedig. In: Kurier.at. 26. Juli 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  9. Diagonale 2019 – „Die Sünderinnen vom Höllfall“ – Drückende Moral. Artikel vom 21. März 2019, abgerufen am 22. März 2019.
  10. derStandard.at – Großer Diagonale-Spielfilm-Preis an "Ich seh Ich seh". Artikel vom 21. März 2015, abgerufen am 9. November 2016.
  11. derStandard.at – Viennale: Filmpreis an "Ich seh Ich seh". Artikel vom 5. November 2015, abgerufen am 9. November 2016.
  12. Austria 20: Österreicherin/Österreicher des Jahres. In: Die Presse. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2020; abgerufen am 4. September 2020.
  13. Berlinale: Silberner Bär für BR-Koproduktion "Des Teufels Bad". In: br.de/dpa. 24. Februar 2024, abgerufen am 25. Februar 2024.
  14. Les films en compétition pour le Teddy Award 2024. In: lepolyester.com. 3. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch).
  15. Diagonale 2024: Vizekanzler Kogler gratuliert österreichischen Drehbuchautor:innen. In: ots.at. 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024.
  16. Preisträger:innen 2024. In: oesterreichische-filmakademie.at. Abgerufen am 5. Juni 2024.
  17. Österreichischer Filmpreis: Nominierungen 2024. In: oesterreichische-filmakademie.at. Abgerufen am 11. April 2024.